Donnerstag, 12. Juli 2007

Der Weg zur perfekten Hifi Anlage..Träume werden wahr.

Was waren das noch für Zeiten. Damals, mit 14 Jahren, als man sich überlegt hat, was man sich denn jetzt von den Konfirmationsgeld kauft. Eins war klar: es soll eine Stereoanlage sein und zwar nicht irgendeine sondern eine die aus Bausteinen besteht. So kann man nach und nach noch neue Funktionen dazu kaufen oder sich die Dinge dazu kaufen, für die gerade das Geld nicht reicht.
Ich besorgte mir also diverse Prospekte und fragte die Verkäufer die abstrusesten Sachen. Leider konnten diese mir oft auch nicht weiterhelfen, da mich schon zu sehr der Hifi-Geist gepackt hatte.
Auf Beratungen verzichtete ich also und nahm mir nur die Prospekte mit.
Das Design war mir bei genauerer Überlegung wichtiger als ich anfangs dachte. Immerhin stellt solch eine Beschallungsanlage einen Zentralen Standort in meinem bescheidenen Zimmer dar. Was habe ich davon, wenn die Anlage zwar gut aussieht aber wie Brokolie da steht und darum gebeten wird verdeckt zu werden?
In der Zeit meiner Wahl wurden gerade diese Runden Bauteile fabriziert. Eine Stereoanlage darf aber nicht rund sein, sie muss ecken und Kanten haben. Schließlich hörte ich zu der Zeit ja noch Metal. Also schon mal ungefähr die Hälfte aller Produkte gestrichen! Ganz egal was renormierte Fachblätter darüber schreiben; ich will nicht mit meiner Stereoanlage kuscheln. Sie soll laut sein und dabei noch gut klingen und lange halten und gut Aussehen.
Da ich ja in einem enorm großen 12 Quadratmeter großen Zimmer wohnte, dachte ich mir, daß es ja toll wäre eine Fernbedienung zu haben.
Das blöde daran ist nur, daß man Bauteile einer Marke benötigt, da man dann mit einer Fernbedienung alle Sachen steuern kann. Vorteil daran ist gleichzeitig noch ein stimmiges Design.
Eventuell wollte ich damit meine innersten Ängste über Kontrollverlust ausgleichen. Ein intressanter Ansatz, den ich diversen Therapeuten mal als Kapitalgeschäft ans Herz legen kann...naja, zumindestens konnte ich mich dann vor meinen Verstärker setzen und mich darüber freuen, daß die Regler sich wie von Geisterhand bewegen.
Problem daran war allerdings, daß ich einen Produzenten finden musste, der alle Bauteile gut herstellt. War gar nicht so einfach, hat aber geklappt, denk ich. Bis auf die Boxen, denn die waren wohl miserabel, aber die stehen ja auch nicht direkt daneben. Da habe ich dann solche genommen, die enorm laut sein konnten, was auch mein Partyleben zu gute kam.
Rückblickend schießen mir Tränen in die Augen, wenn bei Ebay Cassetenlaufwerke verkloppt werden und anscheinend nichts mehr Wert sind. Dabei haben da bestimmt ein dutzends kleiner Asiaten Hände drin rum gewuselt und immer weider gehofft, daß es denn am Ende auch läuft. Da kann dann auch stehen " hat damals mal 1500 DM" gekostet und keiner bietet bei einem Startpreis von einem Euro. Dabei sind das doch die Dinger die so abgefahren blinken und sogar Dolby integriert haben und komplizierteste Methoden der doppleseitigen Abspielung benutzen, die Kasseten ins Laufwerk drücken, ein schwingungsgedämpftes Gehäuse haben, die Kassetten in 2 Sekunden zurückspulen, dabei aber auf der letzen Strecke langsamer werden, um das Band zu schonen, 3, nein, 4, nein 5 Tonköpfe haben, um das aufgenommene so zu hören, wie es aufgenommen klingt, wenn es bereits den Gehörgang durchlaufen hat und und und.
Die Wertschätzung heutzutage ist im Arsch, ich überlege aber, ob ich mir nicht eine richtig fettes Tapedeck kaufe um dann hinterher zu sagen: " das hat mal 2000 DM gekostet und da war das Geld noch was Wert!"

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